Haltepunkt Erzgebirge

New Bergkgeschrey goes reality

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Pöhla | Mittweida, 13. Oktober 2019. Ende Mai 2019 hat der Erkundungsschacht der Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) oberhalb von Pöhla bei Schwarzenberg im Erzgebirge planmäßig die Wolframlagerstätte in 175 Meter Tiefe erreicht. Aktuell wird ein waagerechter Stollen gegraben, um noch mehr Erz aus der Lagerstätte abzubauen. Anfang September 2019 ist in Mittweida nun auch die Pilotanlage zur Aufbereitung des aus dem Schacht geförderten Erzes gestartet.

Die Erzaufbereitungsanlage steht im Mittweidaer Gewerbegebiet Lauenhain. Hier wird aus dem aus Pöhla angelieferten Gestein Wolfram sowie Fluorit - besser bekannt als Flussspat - herausgelöst. Die Miitweidaer Pilotanlage soll demontiert werden, sobald die eigentliche Aufbereitungsanlage auf dem Bergwerksgelände im Pöhlaer Luchsbachtal ihre Arbeit aufnimmt. Die Mittweidaer Anlage kommt jedoch als Zusatzanlage im Luchsbachtal wieder zum Einsatz.

"Es ist definitiv eine gute Entscheidung, dass wir die Erzaufbereitung erst einmal in einer Pilotanlage umfassend durchspielen", unterstreicht Dr.-Ing. Klaus Grund, Markscheider und Vorstand Planung, Technologie und Strategie der SME AG, und erläutert: "Wir optimieren hier in Mittweida derzeit kontinuierlich den Aufbereitungsprozess und sammeln so dabei wichtige Erfahrungen, die uns dann in Pöhla helfen werden, das beste Verfahren anzuwenden. Die Ermittlung der perfekten Aufbereitungsmethode ist aufwändig, da in Deutschland zuletzt 1988 polymetallisches Gestein aufbereitet wurde. Da wir es mit einem polymetallischen Gesteinsgemisch zu tun haben, setzen wir natürlich abbaubare-, nichttrinkwassergefährdende Stoffe ein, um die Erze herauszulösen. An der genauen Rezeptur der Reagenzien feilen wir derzeit."

Der Einsatz des Verfahrens wurde von den zuständigen Stellen des Landratsamtes genau geprüft und genehmigt. "Im Gegensatz zum üblichen Vorgehen zu DDR-Zeiten, wo sehr starke Säuren zum Einsatz kamen, achten wir sehr auf den Umweltschutz und setzen nur abbaubare Stoffe ein", verdeutlicht dazu Dr. Grund.

In der Mittweidaer Anlage wird im Drei-Schicht-System mit je sechs Mitarbeitern gearbeitet. Bis zum Ende der genehmigten Anlagenlaufzeit Anfang September 2020 darf die SME in Mittweida 3.000 Tonnen angeliefertes Gestein bearbeiten.

Ein Aufwand, der sich lohnt, denn im Pöhlaer Abbaugebiet warten - nachgewiesen durch zahlreiche Erkundungen, unter anderem auch schon zu DDR-Zeiten durch die SDAG Wismut - beträchtliche Reserven an Wolfram, Fluorit und Zinn mit einem Wert von mehr als 700 Millionen Euro. Um den enormen Investitionsbedarf eines Untertage-Bergwerkes einschließlich Aufbereitung abzudecken, gibt die SME AG ab Mitte Oktober dieses Jahres fünfeinhalbjährige Unternehmensanleihen mit einem Zinssatz von attraktiven 7,75 Prozent heraus.

"Nicht zuletzt aufgrund der hohen Rohstoffgehalte werden wir kostenseitig zu den Top 25 Prozent der Wolfram-Minen weltweit gehören und dadurch extrem wettbewerbsfähig agieren können. Außerdem leisten wir einen Beitrag dazu, die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten zu reduzieren", zeigt sich Dr.-Ing. Klaus Grund optmistisch. Seinen Worten nach ist die Anleihe nicht nur ein gutes Investment, sondern sie unterstützte auch die strategischen Interessen Deutschlands.

Bereits am 29. April 2019 waren die Bergleute der SME AG in 170,6 Metern Teufe auf erhebliche Mengen von werthaltigem Wolfram-/Fluorit-Erz gestoßen.

Die Lagerstätte Pöhla-Globenstein liegt im westerzgebirgischen Teil der Fichtelgebirgs-Erzgebirgs-Antiklinalzone und dort in der südlichen Umrandung der Schwarzenberger Gneiskuppel (Stichwort: Schwarzenberger Augengneis) im Einflussbereich der Nordwest-Südost streichenden überregionalen Gera-Joachimsthal (Jáchymov)-Störungszone.

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Saxony Minerals & Exploration AG