In Anlehnung an Ortsbezeichnungen wie Reichenbach/V. oder Reichenbach/O.L., die ihre Region zu Unterscheidungszwecken im Namen führen, soll Schwarzenberg so bald wie möglich "Schwarzenberg/F.R." heißen. "Eine amtliche Bezeichnung als Freie Republik Schwarzenberg wäre nicht durchsetzbar gewesen", war aus gewöhnlich einflussreichen Kreisen zu erfahren.
Selbst zu einem Zusatz am Ortsschild, der auf die Besonderheit der nach dem Zweiten Weltkrieg unbesetzten Zone verwiesen hätte, reichte seinerzeit der Mut der Verantwortlichen nicht - eine vertane Chance, wie andere Orte beweisen, so etwa "Das verruckte Dorf" Herrnbaumgarten (hier in einem Reisebericht) im österreichischen Weinviertel.
Klar ist auch: Schwarzenberg/F.R. ist ein Kompromiss, denn es wird an die Freie Republik erinnert, ohne diese Worte zu gebrauchen. So manchem ist die Erinnerung daran, dass beherzte Aktivisten ohne Vor-Ort-Hilfe der Siegermächte die noch regierenden Nazis absetzten und aus eigener Kraft eine Verwaltung mit basisdemokratischen Ansätzen aufbauten, nicht sonderlich angenehm. Die einen verklären die Schwarzenberger Ereignisse der unmittelbaren Nachkriegszeit, die anderen versuchen, bierernst zu analysieren und fischen nach Haaren in der Suppe, die die Geschichte hinterließ.
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