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Auf Alufelgen durch den Winter?

Auf Alufelgen durch den Winter?

Lochfraß durch Salzlauge an einer ungeschützten Felge
Lochfraß durch Salzlauge an einer ungeschützten Felge
Warum eigentlich nicht, dachte ich, als mich der Sonnenschein zu einer Motorrad-Wintertour lockte. Bei leichtem Frost durch die verschneite Winterlandschaft des Erzgebirges zu knattern, hat richtig Spaß gemacht – die böse Überraschung kam ein paar Tage später. Was war geschehen? Die Sonne hatte bei meinem Motorrad-Ausflug die Straßen längst trockengeleckt, nur stellenweise waren sie noch etwas feucht, was den Fahrspaß aber nicht im geringsten trübte.

Trübe wurde allerdings die Aluminium-Druckgussfelge, die mein Ofen als Hinterrad hat, mit ihren eigentlich glänzend polierten Rändern. Die Straßenfeuchtigkeit war in feinen Tröpfchen ans Hinterrad gewirbelt worden, wo sie das Aluminium angriff.

Aluminium hat ja zwei Vorzüge: Es rostet nicht und ist ein Leichtmetall, was es gerade für Fahrzeugfelgen attraktiv macht. Die geringere Felgen- und damit Radmasse lässt sich leichter beschleunigen und abbremsen und sieht, vor allem wegen der vielen Designvarianten, auch noch gut aus.

Und Aluminium korrodiert nicht wie Stahl, sondern oxidiert nur an seiner Oberfläche, wo sich das widerstandsfähige Al2OH3, sprich: Aluminiumhydroxid, bildet. Das ist der Grund dafür, dass poliertes Aluminium, das keine künstlich aufgetragene Schutzschicht hat, recht schnell wieder matt wird.

Was der Winterdienst auf die Straße bringt, ist ein Gemisch aus 30 Prozent Magnesiumchlorid-Lauge und 70 Prozent Salz. Das Magnesiumchlorit (MgCl2) lässt das Salz auf der Straße regelrecht ankleben. Leider reagiert diese Tausalz-Mischung mit dem Aluminiumhydroxid und lässt das eigentlich davon geschützte Alumimnium in Lösung gehen. Deshab besonders bei Bikes aller Art, an denen blankes Aluminium verbaut ist, im Winterbetrieb aufmerksam sein und eventuelle Feuchtigkeit sofort abspülen und trockenwischen!

Und bei Leichtmetallrädern am Auto?

Wer am Auto auch im Winter die Vorteile von Leichtmetallfelgen nutzen will, sollte darauf achten, dass diese wintergeeignet sind. Meist verfügen sie dann über eine extra-robuste Pulverbeschichtung, die nicht nur gegen den Chemieangriff, sondern darüber hinaus vor mechanischen Beschädigungen beispielsweise durch Eis schützt.

Wie man wintergeeignete Alufelgen erkennt

Wie bei anderen Händlern auch sind die Alufelgen von oponeo.de, die wintergeeignet sind, mit einem Schneesternchen gekennzeichnet - oder man sucht gleich nach Aluminiumfelgen für Winterreifen.

Alle Felgen sind heutzutage gegen Nässe und mechanische Einwirkungen hervorragend geschützt, Winterfelgen dank robuster Pulverbeschichtung ganz besonders
Alle Felgen sind heutzutage gegen Nässe und mechanische Einwirkungen hervorragend geschützt, Winterfelgen dank robuster Pulverbeschichtung ganz besonders

Weil Aluminiumfelgen per Druckguss - übrigens auch in Sachsen - hergestellt werden, ist die Formenvielfalt nahezu unbegrenzt. Der Radcarsten der Firma BORBET, die auch im ostsächsichen Kodersdorf einen Produktionsstandort hat, an dem die Felgen vom Guss bis zum Finish entstehen, gibt online Tipps zum Aufbau eines Leichtmetallrades, technische Hinweise und solche zur Pflege und Verwendung.

Schneeketten erlaubt?

Gerade in den Bergen des Erzgebirges steht die Frage, ob Schneeketten an Aluminiumfelgen eine gute Idee sind. Jedenfalls schließen Winterfelgen Schneeketten nicht grundsätzlich aus, ein Blick ins Gutachten zur Felge bzw. in die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE, siehe die A-Auflagen) schafft Klarheit. Auf der oponeo.de-Website sind sind die Gutachten zu finden, wenn man einen konkreten Felgentyp anwählt.

Euer Thomas

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